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Hakan Nesser
 
 
 
  DAS AUTORENINTERVIEW im Februar
... mit Alfred Bekker

Alfred Bekker Grosse-Literatur: Die Leser kennen Sie als vielseitigen Autor, der in vielen Genres zu Hause ist. Aber wer ist der Mensch Alfred Bekker ? ... Bitte erzählen Sie ein bisschen über sich.

A. Bekker: Ich wurde 1964 im münsterländischen Borghorst geboren. Der Ort fiel der Gebietsreform zum Opfer und gehört heute zu Steinfurt, aber ich habe ihm in der Drachenerde-Saga ein kleines Denkmal gesetzt. Immerhin heißt die Hauptstadt der Provinz Borgland im Seereich so. Aufgewachsen bin ich in den münsterländischen Orten Ladbergen und Lengerich, wo ich das Abitur machte. Danach kam der Zivildienst und Lehramtsstudium. Das Referendariat eingerechnet war ich insgesamt 13 Jahre Grundschullehrer, bis ich mich entschloss, nur noch vom Schreiben zu leben, was ich auch bereits während des Studiums getan hatte. Ich bin verheiratet und habe einen 17jährigen Sohn. Meine Frau ist meine erste Leserin und Kritikerin und es gibt auch ein paar Romane, die wir zusammen verfasst haben.

Grosse-Literatur: Viele Jahre fand man Sie als Autor auch in den Science-Fiction-Serien „Rhen Dark“, „Jerry Cotton“ und „Sternenfaust“ für die Sie zusammen mehr als 60 Romane in Heft- und Buchform schrieben. Nun besitzen diese Serien einen unheimlichen Bekanntheitsgrad und selbst Lesern, die sich nicht unbedingt im Science-Fiction-Bereich zu Hause fühlen, sind diese Namen nicht unbekannt. Wie sind Sie zum Schreiben an den Serien gekommen?

A. Bekker: Also insgesamt beträgt die Zahl meiner romanlangen Texte etwa 400. Abgesehen davon habe ich auch etwa 1000 Kurzgeschichten für Zeitungsfeuilletons, Zeitschriften, Kalender, Anthologien und den Rundfunk verfasst. Bei den Romanserien schrieb ich ab 1989 für die Westernserien des Bastei-Verlages: Wildwest-Roman, Western-Hit, Colt 45 und einige mehr. Die Romane sind später in Nachdruckserien bei Bastei und Kelter erneut erschienen und ins Niederländische übersetzt worden. Dann folgte die Mitarbeit bei Kommissar X für den Pabel-Verlag, wo ich mein Western-Pseudonym „Neal Chadwick“ weiterverwendete. Außerdem fing ich an für den Kelter Verlag und später auch für Bastei Bergromane zu schreiben. Später schrieb ich für den Mitternachtsroman. Der Redakteur fand meine Romane so gut, dass er mich zur Mitarbeit bei Jerry Cotton einlud – und außerdem noch zur Beteiligung an der Gruselserie Jessica Bannister, zu der ich dann die meisten Romane beitrug. Den Redakteur von Sternenfaust hatte ich durch die Zusammenarbeit an der Horror-Serie „Vampire“ kennen gelernt. Da wir auf einer Wellenlänge lagen, habe wir danach auch bei der Science Fiction Serie Bad Earth zusammengearbeitet, die dann leider eingestellt werden musste. Sternenfaust war quasi das Nachfolge- und Alternativ-Projekt.

Den Redakteur von Ren Dhark hatte ich mal unverbindlich angeschrieben. Daraufhin meldete er sich bei mir und meinte, dass er an einer Zusammenarbeit interessiert sei und ich mal probeweise (aber für ein gutes Seitenhonorar!) eine Geschichte im Ren Dhark-Universum schreiben solle, die zuerst auf der Homepage und später in einer Anthologie in der Reihe der Sonderbände veröffentlicht werden sollte. Ich habe mir das auch fest vorgenommen, hatte aber so viel zu tun, dass ich einfach nicht dazu gekommen bin.
Ein Jahr später hat mich dann ein Verleger, bei dem ich einige Titel publiziert hatte, bei dem Ren Dhark-Redakteur empfohlen, woraufhin der mich nochmal angerufen hat. Ob er sich an unser erstes Gespräch noch erinnerte, weiß ich nicht und ich habe aus gutem Grund auch nicht nachgefragt. Jedenfalls lief es wieder auf dasselbe hinaus, ich sollte doch für gutes Geld eine Erzählung im Ren Dhark Universum schreiben, dann könnte er sehen, ob ich ich mich darin einfinden könne. Diesmal tat ist das dann auch und schrieb von da an fleißig mit.

Anmerkung d. Redaktion: Dann habe ich mich mit über 60 Romanen ja nur ganz knapp verschätzt :-).

Grosse-Literatur: Während Sie bei eigenen Büchern neue Geschichten und Welten erschaffen können, ist der Arbeit an einer solchen Serie in gewisser Weise ein Rahmen gesetzt und man muss sich nicht zuletzt auch mit den Co-Autoren arrangieren. Wie war die Zusammenarbeit mit den anderen Autoren?

A. Bekker: Dazu sind einerseits Autorenkonferenzen da und andererseits Exposes wie bei Ren Dhark.

Grosse-Literatur: In wie weit kann man eigene Ideen innerhalb einer solchen Serie verwirklichen?

A. Bekker: Da kann ich schon einiges einbringen, manchmal hatte ich sogar sehr freie Hand – insbesondere natürlich bei den Serien, wo ich die Mehrheit der Romane beitrug. Allerdings ist es meistens so, dass einem als Autor eben nicht die Rechte an der Serienmarke gehören, sondern nur die an den Romanen. Das ist letztlich auch der ausschlaggebende Grund für mich gewesen, mich aus dem Heftbereich nach und nach zurückzuziehen und Projekten den Vorzug zu geben, bei denen man eigene Marken erschafft. Was mit den Elben, der Drachenerde oder auf Burg Wildenstein mit den Helden meiner Tatort Mittelalter-Romane geschieht, ist ganz allein meine Sache.
Früher war ich ein Heftserienautor, der zwischendurch Bücher schrieb. Das hatte sich bereits in den letzten Jahren mehr und mehr umgekehrt und inzwischen haben sich meine Aktivitäten zu hundert Prozent in den Buchmarkt verlagert. Zumindest gilt das für neue Romane – Nachdrucke erscheinen natürlich auch weiterhin im Heftbereich.

Grosse-Literatur: Wie lange hat es gedauert, Ihren ersten Roman zu schreiben?

A. Bekker: Wie lange das beim ersten dauerte, weiß ich nicht mehr, aber man braucht für einen Heftroman eine Woche.

Grosse-Literatur: Man kann Sie schon fast als „alten Hasen“ im Buchgeschäft bezeichnen, wenn man bedenkt, dass von Ihnen bereits zahlreiche Science-Ficton-Romane, Krimis und verschiedene Serien für junge Leser in mehr als sieben Verlagen erschienen sind. Mit Ihren Trilogien über die Elben und Drachen haben Sie auch den Fantasy-Bereich erobert. Welchem Genre fühlen Sie sich besonders zugehörig?

A. Bekker: Die Fantasy steht mir schon besonders nahe. Sie hat mich als jugendlicher Leser stark fasziniert und meine allerersten Romane (noch vor den Western) waren Fantasy-Romane, etwa „Axtkrieger“ oder „Das Buch Edro“.

Grosse-Literatur: Neben der „Elben-Trilogie“ erscheint von Ihnen bald eine neue, auf junge Leser ausgerichtete, Serie mit dem Titel „Elbenkinder“. Was fasziniert Sie an der Welt der Elben?

A. Bekker: In der Elben-Trilogie ("Das Reich der Elben" / "Die Könige der Elben" / "Der Krieg der Elben") wird beschrieben wie die Elbenflotte unter König Keandir auf dem Kontinent namens Zwischenland landet und ein neues Elbenreich gründet. Sie haben eine viele Zeitalter lange Seereise hinter sich und sich im zeitlosen Nebelmeer verloren. Jetzt müssen sie sich gegen Widrigkeiten behaupten. Keandir besiegt den Furchtbringer, ein krebsartiges Wesen im See des Schicksals auf der Insel Naranduin.
Doch das junge Elbenreich wird bald durch die Rhagar bedroht, ein barbarisches Menschenvolk. Erst verehrt es die Elben als Lichtgötter, später versuchen die Rhagar, diese Götter zu stürzen.
Die erst als Glücksbringer angesehenen Zwillingssöhne des Königs entzweien sich. Während einer von ihnen - Prinz Andir - den Weg des Geistes wählt, verliebt sich der andere – Prinz Magolas – in eine Menschenfrau. Um deren Leben zu verlängern, schlägt er sich auf die Seite des dunklen Herrschers Xaror...
Aus dieser Verbindung gehen die Zwillinge Daron und Sarwen, ein Junge und ein Mädchen hervor. Halbelben, die über die Maßen magisch begabt sind. Sie spielen im letzten Teil der Trilogie bereits eine maßgebliche Rolle – und in den sieben Bänden des Elbenkinder-Zyklus sind sie dann tatsächlich die Hauptpersonen.

Grosse-Literatur: Mit der neuesten Fantasywelt um die Drachenerde hat sich ihre Fangemeinde sicherlich vervielfacht, denn auch ich war restlos vom 1. Band („Drachenfluch“) begeistert. Wie war die Resonanz auf den Beginn der Reihe?

A. Bekker: Ich kann nicht klagen, die Rezensionen waren recht positiv.

Grosse-Literatur: Besonders faszinierend fand ich die vielen Sagen um Drachenerde, die mit den Drachen und deren Herrschaft begannen und schließlich auch von Magiern und Menschen erzählten. Was war zuerst da? Die Idee zur Kernhandlung des Buches oder die komplexe Mythologie von Drachenerde?

A. Bekker: Das hat sich Hand in Hand entwickelt. Zuerst war natürlich der Weltentwurf da – die fünf Reiche, die Völker der Magier, Menschen usw. Und natürlich die fünf Monde dieser Welt, die jeweils auch die Heimat von Göttern sind.
Dies ist eine Anderswelt. Es gibt nicht nur keine Orks, Elben und Zwerge, sondern überhaupt keine bekannten Wesen. Abgesehen von den Menschen, Drachen und Minotauren natürlich – und den Rindern, die die wikingerähnlichen Seemannen auf die Drachenerde brachten. Doch die Rinder sind ausgestorben... aber diese Legende kommt glaube ich erst im zweiten Band „Drachenring“ vor, der im März 2009 erscheint. Wer wissen will, wie aus diesen Rindern die Minotauren entstanden sind und was der auf dem grünen Jademond residierende und stets versoffene Schicksalsgott damit zu tun hat, der die Muster auf dem Schicksalsteppich regelmäßig von seinen unfähigen Hilfswebern fortsetzen lässt, während er selbst seinen Rausch ausschläft – der soll das selber nachlesen!

Anmerkung d. Redaktion: Von Rindern und Minotauren habe ich tatsächlich im 1. Band noch nichts gelesen und bin jetzt natürlich schon mal unheimlich gespannt, hört sich ja sehr vielversprechend an ;-).


Grosse-Literatur: Die Charaktere sind eng mit der Götterwelt verbunden – Fjendur, der Eisgott und Njordir, der Gott des Meeres, sind besonders für die winterborgischen Einwohner von höchster Bedeutung und erscheinen auch dem Leser nahezu real. Sie haben eine lebendige, eigene Religion auf Drachenerde geschaffen, zu der auch verschiedene Geschichten in die Handlung eingewoben wurden. Ich glaube gerade durch diese Götter- und Sagenwelt wird Ihr Roman zu etwas ganz Besonderem! Was war Ihre Inspiration für die vielen Göttersagen?

A. Bekker: Der Mensch in einem Fantasy-Roman hat ein archaisches Weltbild. Es gibt die reale Welt, in der er lebt und die Welt des Übernatürlichen oder Göttlichen. Beide Sphären durchdringen sich ständig gegenseitig und beeinflussen sich. Und an manchen Stellen berühren sie sich. Orte, die dann als heilig angesehen werden. Im Hebräischen steht der Name Jerusalems z.B. immer im Dual (der Zweizahl, einer Form neben Plural und Singular, die es im Deutschen nicht gibt). Das eine Jerusalem auf der Erde, das andere in der übernatürlich-göttlichen Sphäre. Der Tempel und der Königspalast des Salomo waren architektonisch wie zwei Beine eines gedachten Gottesthrones, der unsichtbar in den Himmel ragte – allerdings kann Gott nicht sehr bequem darauf Platz genommen haben, denn dieser Stuhl muss sehr schief gewesen sein. Der Königspalast war nämlich sehr viel größer und prächtiger als der Tempel.
Auf der Drachenerde wirken diese Sphären ganz ähnlich ineinander. Der Mensch erklärt sich seine Welt durch Mythen und Geschichten.
Übrigens tun wir das heute immer noch und der moderne Mensch erzählt sich die Geschichte genauso in Geschichten wie dies in früherer Zeit geschah – und mit dem, was man gemeinhin Realität nennt haben diese Mythen auch nicht mehr zu tun, als die Geschichte von Siegfried und dem Drachen. Ein Beispiel ist der Mythos von der Stunde Null nach dem zweiten Weltkrieg, von der jeder Historiker weiß, dass es sie ebenso wenig gegeben hat wie die Ritter der Tafelrunde. Aber so ein Mythos trägt dazu bei, Ordnung in das eigene Bewusstsein von der Welt zu schaffen.

Grosse-Literatur: Fjendur und Njordir klingen beispielsweise nach nordischen Göttern und könnten auch aus der germanischen Mythologie stammen. Gibt es für Ihre Götterwelt mythische Vorbilder?

A. Bekker: Ja, ich habe ja mit meinen Ragnar-Bänden bei Ueberreuter („Ragnar der Wikinger“, „Ragnar der Wikinger in Gefahr“, „Ragnar der Wikinger im Palast des Kaisers“ - den schreibe ich gerade) sowie den Einzeltiteln „Überfall auf das Drachenschiff“ und „Drachenschiffe vor Vinland“ bei dtv einiges über Wikinger geschrieben und kenne mich inzwischen gut aus. Die Kultur des Seereichs auf der Drachenerde ähnelt natürlich der Wikinger-Kultur. Insgesamt ist die Religion der nordischen Götter ja sehr pessimistisch: Die Götter haben die Mächte des Chaos in der Gestalt von Riesen besiegt. Dadurch existiert die Welt. Aber irgendwann wird es die Götterdämmerung mit der Schlacht von Ragnarök geben, in der die Götter zusammen mit den toten Helden noch einmal gegen die Riesen antreten. Leider mit schlechtem Ausgang, denn die Riesen siegen. Eine Religion, die zur depressiven winterlichen Lichtarmut norwegischer Fjorde passt. Es gibt keine Erlösung wie im Christentum, sondern nur irgendwann den sicheren Untergang von allem, was existiert.

In gewisser Weise habe ich mich bei der Konstruktion der Drachenerde auch davon beeinflussen lassen.
Das erste Äon der Drachenerde, in dem die Drachen über die Welt herrschten, endete mit Vernichtung fast allen Lebens. Die Drachen brachten sich selbst um ihre Herrschaft und sind nun zu Dienerkreaturen herabgesunken. Doch wenn der Urdrache Yyuum erwacht, droht der Aufstand der Drachen ein neues Zeitalter des Chaos.
Doch selbst falls es gelingt, dies zu verhindern, droht eine weitere Apokalypse.
Die Drachenerde hat fünf Monde, die am Nachthimmel dieser Welt wie eine Perlenkette erscheinen und mit mannigfachen Göttern bevölkert sind. Doch einer von ihnen – der Schneemond – wird seit vielen Zeitaltern immer größer und es heißt, dass er am Ende des fünften Äons (in dem die Handlung spielt) auf die Welt herabstürzt und alles vernichtet.
Da es ja einen dritten Band gibt, kann ich zumindest versprechen, dass die Welt zum Ende des jetzt erscheinenden Band 2 noch existiert. (Wie stark sie ramponiert wurde, sei mal dahingestellt...)
Danach ist alles möglich. Das Ende des 5. Äons ist nahe...

Grosse-Literatur.de: Ich habe gehört, die Arbeiten am zweiten Roman der Reihe sind so gut wie abgeschlossen. Können Sie den neugierigen Lesern unter uns vielleicht schon einen kleinen Vorgeschmack geben, was uns in „Drachenring“ erwarten wird?

A. Bekker: Band 2 ist in der Druckerei . Daran jetzt noch was machen zu wollen, wäre definitiv zu spät. Der Roman erscheint ja zum 15. März 2009.
Es geht um folgendes:
Prinz Rajin hat den Kampf gegen Katagi, den grausamen Usurpator auf dem Drachenthron, aufgenommen. Der Weise Liisho ist sein Mentor, und der Fürst vom Südfluss, bei dem er Asyl gefunden hat, sein Verbündeter. Doch seine Geliebte Nya und sein ungeborener Sohn bleiben in einem magischen, todesähnlichen Schlaf gefangen. Nur ihre Körper hat er aus der Kathedrale des Heiligen Sheloo retten können, aber ihre Seelen scheinen verschollen. Derweil provoziert Katagi den großen Krieg unter den fünf Reichen. Der Herr des Magiervolkes ist der Einzige, der neutral bleibt. Er versucht, Prinz Rajin auf seine Seite zu ziehen, und verspricht ihm, den Bann, der die Seele seiner Geliebten bindet, zu brechen.

Grosse-Literatur: Auch 2009 werden die Leser noch viel von Ihnen - besonders im Fantasy-Bereich – lesen können. So erscheint z.B. im März der erste Teil der neuen Reihe für junge Leser, in der Sie von den Elbenkindern „Daron“ und „Sarwen“ erzählen. Können Sie uns hierüber mehr erzählen?

A. Bekker: Die Welt hat sich nach großen Krieg der Elben verändert. Überall irren Geschöpfe des Schattenreichs herum, die der Herr des Bösen im Krieg gegen die Elben mobilisiert hatte. Daron und Sarwen leben am Hof König Keandirs und zähmen eines dieser Schattengeschöpfe. Es handelt sich um das Riesenfledertier Rarax – eines jener Flugungeheuer, das während des Krieges die feindlichen Horden transportierte. Zur Zeit der Handlung sind beide Elbenkinder bereits über hundert Jahre alt – aber Elben können ihr Wachstum selbst kontrollieren. Und Daron will partout nicht erwachsen werden, denn er weiß, dass er dann befürchten muss, dass sein Großvater ihn zum Nachfolger und König macht. Da sich Elbenzwillinge aber bei der Wachstumsgeschwindigkeit nacheinander richten, wächst auch Sarwen nicht...
Im ersten Band „Das Juwel der Elben“ werden Daron und Sarwen von ihrem ungehorsamen Flugungeheuer ins Wilderland entführt und ausgesetzt. Eine abenteuerliche Odyssee führt sie ins Reich der Kleinlinge und schließlich bekommen sie es mit dem Knochenherrscher zu tun. Im zweiten Band „Das Schwert der Elben“ wird Keandirs Schwert Schicksalsbezwinger gestohlen und Daron und Sarwen müssen sich den Schrecken der Insel Naranduin stellen.
Die Bände sind All Age ausgerichtet – also durchaus auch für Erwachsene interessant.
Für mich war es natürlich vor allem faszinierend, eine von mir erschaffene und bekannte Welt noch einmal zu betreten und weiterzuentwickeln.

Grosse-Literatur: Gibt es darüber hinaus noch andere Projekte, die wir dieses Jahr von Ihnen erwarten dürfen?

A. Bekker: Ja, im März erscheint mein Thriller „Tuch und Tod“ im Droste-Verlag.
Es ist der erste Roman über den Niederrhein-Schnüffler Berringer.
Der Protagonist schied aus dem Polizeidienst, weil ein Trauma ihn verfolgt. Jetzt wohnt Berringer auf einem Hausboot im Düsseldorfer Hafen und ermittelt privat. Der Textilbaron Peter Gerath aus Krefeld ruft den Ermittler zu Hilfe, nachdem bereits zwei Anschläge auf ihn verübt worden sind. Erst vergeht sich jemand an Geraths Pferden, dann soll es dem Produzenten von High-Tech-Fasern selbst an den Kragen gehen. Berringer taucht in einen Sumpf des Verbrechens – immer verfolgt von den Dämonen in seinem eigenen Kopf. Die Textil-Mafia der Seidenstadt zieht die Samthandschuhe aus und Tote pflastern das Krefelder Parkett. Doch auch die schrägen Charaktere aus der Familie des Textilbarons haben gute Gründe, sich des Patriarchen zu entledigen... Schräge Ermittler sind ja derzeit en vogue und mitunter fühlt man sich in manchem TV-Krimi schon wie im Irrenhaus am Rande der Stadt und nicht wie im Polizeipräsidium. Jedenfalls ist Berringer ein Ermittler, der an Verschrobenheit seinem TV-Kollegen Monk in nichts nachsteht.
Am Freitag, den 27. März 2009 um 11.00 Uhr bin ich zur Buchvorstellung in der Mayer'schen Droste-Buchhandlung in Düsseldorf. Wer also von den Lesern dieser Seite zufällig in der Nähe wohnt... Ich signiere natürlich nicht nur Berringer-Krimis, sondern auch auch Fantasy-Bücher, Gipsbeine und alles was nicht zu unappetitlich ist.
Ansonsten empfehle ich den regelmäßigen Blick auf meine Homepage www.AlfredBekker.de.
In Zukunft soll dort auch ein Bereich für Fan Fiction zur Drachenerde und den Elben eingerichtet werden. Wem da etwas einfällt, oder mir aus einem anderen Grund schreiben will, wende sich an die Adresse Postmaster@AlfredBekker.de

Grosse-Literatur: Was lesen Sie privat am liebsten?

A. Bekker: Michael Moorcock, Karl Edward Wagner und Leigh Brackett haben mich in der Fantasy stark beeinflusst, ansonsten aber auch H.G. Wells, George Orwell, Dashiell Hammett und Raymond Chandler. Ich schätze die Quarry-Romane von Max Allan Collins sehr. Beeindruckt haben mich auch Frank Herberts Dune-Saga und das Werk von Fritz Leiber – auch und gerade die Fafhrd & Grey Mouser-Stories. Für eine Weile empfand ich Samuel R. Delaney als perfekt und was den Stil angeht, so empfinde ich die Sparsamkeit von James M. Cain als ideal.

Grosse-Literatur: Gibt es etwas, dass Ihnen am Beruf des Autors - neben dem Schreiben - besonders gefällt?

A. Bekker: Ich kann mir letztlich aussuchen, mit wem ich zusammenarbeite und woran ich arbeite. Das ist ein Privileg, das ich sehr zu schätzen weiß.

Grosse-Literatur: Wie können wir uns einen Ihrer Arbeitstage vorstellen?

A. Bekker: Ich stehe morgens auf, setze mich an den Schreibtisch und arbeite bis mittags. Am Nachmittag kommt die zweite Schicht. Es ist kein Geheimnis dabei. Da ich meine ersten Romane noch mit einer Schreibmaschine schrieb, bin ich gewohnt, viel Kraft aufzuwenden und habe daher einen recht „körperbetonten“ Schreibstil, was mit sich bringt, dass auf meiner Tastatur kaum noch Buchstaben zu erkennen sind. Ich liebe Jazz und spiele unter anderem auch Schlagzeug. Beim schreiben höre ich oft Musik und tippe dann im Takt die Achtel oder Sechszehntel. Das ist ein Trick. Man hört dann einfach nicht auf und beginnt aus dem Bauch heraus zu schreiben, was immer am besten wird. Und darum geht es eben auch: Einfach nicht aufzuhören, wenn man richtig in seine selbsterschaffene Welt eingetaucht ist. Bewusst nachdenken und Entscheidungen treffen kann man vorher – wenn man ein grobes Rahmenexpose schreibt oder dergleichen. Aber beim Schreiben ist das nur schädlich.

Grosse-Literatur: Vielen, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben.

Die Website des Autors:
www.alfredbekker.de

Die Bücher von Alfred Bekker bei Grosse-Literatur.de
     
   
     
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