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Das
kleine Mädchen mit dem Pferdeschwanz
[für W.B.]
© by Sandra Kuhn
Die Zeit, so schnell geht sie voran!
Heute ist wieder ein Tag
an dem wir älter werden
und dabei scheint die Erinnerung
so nah; noch warm
ist das Bett in dem ich lag,
du hast mich sanft zugedeckt
und mir ein Lächeln geschenkt.
Noch so nah sind deine Worte,
die du sagtest, jeden Abend,
an dem ich in deinem Bett schlief:
"Ich bin klein
mein Herz ist rein,
soll niemand drin wohnen
als Herr Jesu allein."
Nie werde ich diese Erinnerung vergessen,
denn sie ist ein Teil von mir,
wie du es bist.
Für immer werde ich das kleine Mädchen
in deinen Augen sein,
das ich damals war;
auch das hat die Zeit genommen,
doch nicht die Erinnerung.
Heute bin ich älter, genau wie du es bist.
Stehe mitten im Leben und grüble
den ganzen Tag über die Welt
ü
ber mich, über uns.
Welch ein Wunder ist es,
dass ich diese Worte noch spüre;
damals habe ich sie nicht verstanden,
doch du hast sie gesagt;
du warst mein Held.
Heute verstehe ich deren Sinn
und jetzt bedeuten sie mir mehr,
viel mehr, als du es glauben könntest,
und ja, du bist noch immer mein Held.
Nur für mich.
Die Erinnerung ist es, die aus dir und mir
UNS macht, die verbindet.
Nie werde ich deinen besorgten Blick
vergessen, damals,
als ich auf meiner Schaukel
ü ber den Kronen
der Bäume schwebte.
Deine Angst um mich,
das kleine Mädchen mit dem Pferdeschwanz;
noch heute machst du dir Sorgen,
jetzt, wo ich erwachsen bin.
Doch ich kann dir sagen,
so wie ich immer jenes Kind für dich bleibe
bist du der einzige Mensch, der in mir
diese Erinnerung hinterlassen hat,
für die ich dir so dankbar bin
und die ich niemals vergessen mag.
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