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Des Windes Kind
© by Sandra Kuhn
In einer stürmischen Nacht,
wurde mir ans Herz gebracht,
ein Kind,
so rein und sauber, wie der Wind.
Erst sah ich's hinter mir im Spiegel,
Und dann in der besagten Nacht, fand ich's im Körbchen auf dem
Hügel.
Auf seinem Gesichtchen ein Lächeln lag,
so daß ich nicht vermag,
es dort allein zulassen. Es war von
grauer Farbe, die Haut, so kalt, wie der Wind,
also nahm ich's mit geschwind,
und wärmte es am Feuer,
so wuchs es auf, hier in dem alten Gemäuer.
Die Haut noch immer
grau und fad',
noch immer kalt, seit jenem Tag.
Doch floh sein Lächeln ihm nie vom Gesicht,
Das Kind, es fürcht' sich vor dem Licht.
Des Tages die Sonne
scheint,
Und die Strahlen es erreichen, das Kind in der Hütte versteint,
und erst vorüber die schönen warmen Stund',
erweckt es zum Leben und fühlt sich gesund.
Des Nachts draußen
der Wind heult,
Hinaus es zu dem Hügel geht,
Mir ist's, als wenn es des Windes Getöse versteht.
Und dann, vorbei des Wind's Gesang,
Kommt es herein, mit Tränen
auf der Wang'.
Alldem, lieb' ich das Kind,
Es dünkt mich, daß es ein Geschenk des Windes, der mir
gab
sein eigen Kind.
Nun, ich meines Lebens nicht allein,
Kann mich erfreuen, Mutter des Windes Kind zu sein. |
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