|
|
|
|
lexikon.
[ Abenteuerroman
]
Im
Mittelpunkt der Handlung steht eine einzelne Hauptfigur, manchmal
auch eine Gruppe, deren Erlebnisse und Abenteuer die Haupthandlung
des Romans ausmachen, wobei meist mehrere Abenteuer aneinander gereiht
bzw. in Zyklen festgelegt werden. Das Ziel ist der Ausgangspunkt, auch
wenn es nicht erreicht wird. In einem verständlichen und wirklichkeitsnahen
Stil, der realistischen Schreiform, verfasst.
Entwicklung und Formen:
Vorläufer des Abenteuerromans lassen sich bereits in der Antike,
z.B. in der "Odyssee" (8. Jh. V. Chr.) und im Mittelalter
finden. Zu Anfang zeigt sich eine enge Verwandtschaft zum höfischen
Roman und zum Reisebericht im ausgehenden Mittelalter.
Im 16./17. Jh.
entstand die erste Sonderform des Abenteuerromans, der Schelmenroman,
in dem die Hauptfigur selbst der Schelm bzw. "anders" ist
und so in der natürlichen Welt des Lesers seine Abenteuer besteht.
Seine Wurzeln hatte der Abenteuerroman auch in den ritterlichen Artusepen,
die durch spanische und französische Vorbilder weiter entwickelt
wurden.
Im weiteren Verlauf bildeten sich aus dem Abenteuerroman noch weitere
Formen aus: der Ritter- sowie der Räuberroman, die Lügengeschichte,
die Robinsonade und den Schauerroman. Weiterhin werden dazu gezählt:
Indianerroman, Orientroman, Science-Fiction Literatur und der Wildwestroman.
In seiner Entwicklungszeit ist er ebenso in andere literarische Bereiche
vorgedrungen, so kann man ihn heute auch in der Kinder- und Jugendliteratur
sowie in der Unterhaltungs- und Trivialliteratur wieder finden.
Beispiele:
- Miguel de Cervantes Saavedra, Don Quijote 1605/15;
- Daniel Defoe, Robinson Crusoe 1719;
- Alexandre Dumas d. Ä., Die drei Musketiere 1844, Der Graf von
Monte Christo 1845/46 ;
- Karl May, Der Schatz im Silbersee 1894 …
|
|
|
|
|
|
|
|
|