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klassische
autoren - bertolt brecht [ 1898 - 1956 ].
(eigtl. Eugen Berthold Friedrich Brecht)
Er wurde am 10.2.1898 als Sohn eines gelernten Kaufmanns geboren, der
bis zum Direktor einer Papierfabrik aufgestiegen war.
1917 begann Brecht ein Studium für Philosophie und Medizin in Mün-
chen, das er jedoch 1918 für den Einsatz als Sanitätshelfer
unterbrach und schließlich 1921 ohne Abschluß beendete.
Nachdem er 1920 / 21 einige Theaterkritiken für die Augsburger Zeitung
der USPD verfaßte, wurde 1922 sein expressionistisch - anarchis-
tisches* Drama "Trommeln in der Nacht" (1919) als erstes seiner
Stücke
in München aufgeführt, für das er später mit dem
Kleist - Preis ausge- zeichnet wurde.
1924 ließ Brecht sich in Berlin nieder und arbeitete bis 1926 an
dem M. Reinhardts Dt. Theater in Berlin, danach als freier Schriftsteller.
Er entwarf die Theorie und Praxis des "epischen Theaters",
das den Zu- schauer mittels "V-Effekt" ( z.B. Heraustreten
des Schauspielers aus seiner Rolle, "Glotzt nicht so romantisch",
Songs und Texttafeln ) das Bühnengeschehen kritischer beobachten
lassen soll.
Die intensive Beschäftigung mit dem Marxismus (ab 1926) leitete
ihn zur Form des "Lehrstücks" ( "Die Maßnahme",
1930; "Die heilige Johanna der Schlachthöfe", 1930 )
Großen Erfolg erlangte er 1928 mit der desillusionistischen, die
bürger- lichen Gewohnheiten verspottende, "Dreigroschenoper" (nach
John Gays "The Beggar's Opera", 1728).
1928 heiratete er Helene Weigel, die in seiner Dramatisierung des Romans "Die
Mutter" (1932) von Maxim Gorki die Titelrolle spielte.
1933 wanderte Brecht mit seiner Familie nach Dänemark (Svendborg)
aus, 1940 nach Finnland, 1941 über Moskau in die USA (Santa Monica).
Während dieser Zeit arbeitet er, vom Theater vorerst abgeschnitten,
als Romanschriftsteller ("Dreigroschenroman", 1934), Lyriker
("Svendborger Gedichte", 1939), Essayist* ("Fünf
Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit", 1934) sowie als philosophisch
- wissenschaftlicher Erzähler ("Me-ti / Buch der Wendungen")
Brecht gehörte im Jahr 1936 zu den Gründern der in Moskau erscheinen-
den Zeitschrift "Das Wort".
In dem Zeitraum von 1938 - 1945 entstanden klassische Dramen, drei davon
wurden während des Krieges in Zürich uraufgeführt: "Mutter
Courage und ihre Kinder" 1941 (entstanden 1939), "Der gute
Mensch von Sezuan" und "Leben des Galilei" (entstanden
1938) 1943.
1947 kehrte er nach der Vernehmung vom antikommunistischen "Committee
of Un-American Activities" nach Europa und 1949 nach Ost-Berlin
zurück, wo er gemeinsam mit Helene Weigel das "Berliner Ensemble" gründete.
1951 erhielt er für seine Funktion als kulturpolitischer Repräsentant
den Staatspreis der DDR. 1954 drohte ihm das Verbot seiner "Kriegsfibel",
die als einseitig pazifistisch* kritisiert wurde.
In seinen Dramen sowie der Lyrik spielen soziale Kritik aber auch be-
sonderes Mitleid mit dem Menschen eine große Rolle, so reichte
Brechts Lyrik von derben, improvisierten Balladen bis zum Kampflied für
die proletarische Einheitsfront, aber auch vom zarten Liebesgedicht bis
zum philosophischen
Monolog, vom Reimspruch bis zur Satire.
In Brechts späterem Leben überwiegt die praktische Theaterarbeit,
so zum Beispiel die Bearbeitung von Dramen.
Am 14.8.1956 stirbt der gleichermaßen als Dramatiker wie als Lyriker
berühmte Brecht im Alter von 58 Jahren in Ost-Berlin.
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