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klassische
autoren - gottfried august bürger [ 1747 - 1794 ].
1747 als Sohn einer ärmlichen Pfarrersfamilie in Molmerswende
(Harz) geboren, studierte Bürger ab 1764 Theologie in
Halle und ab 1768 Jura in Göttingen. 1772 gelang es ihm
eine kärglich besoldete Justizamt- mannstelle in der Nähe
von Göttingen zu bekommen. Die ihm jedoch wenig Zeit für
seine dichterische Arbeit ließ, mit der er bereits während
des Studiums begonnen hatte (Shakespeare- und Homer-Übersetzungen).
Während er zu vielen Mitgliedern des Dichterbundes „Göttinger
Hain“ freundschaftliche Kontakte hegte, ging er in seiner
dichterischen Arbeit eigene Wege (Er war bekannt für seine „Volkstümlichkeit“ und
vertrat die Meinung, Dichtkunst werde zwar von Gelehrten ausgeübt,
sie werde aber für das Volk geschrieben).
Bürgers 1773 entstandenes und 1776 veröffentlichtes
Gedicht „Der Bauer. An seinen Durchlauchtigten Tyrannen“ machte
ihn in ganz Deutschland bekannt. Ein herausragendes Beispiel
seiner Balladen stellt die 1773 in Bürgers „Göttinger
Musenalmanach“ erschienene Ballade „Lenore“ dar – in
der der Geist eines im Siebenjährigen Krieges gefallenen
Soldaten seine Braut als gespenstischer Reiter zu sich ins
Totenreich holt. Vor allem seinen Balladen (neben „Lenore“ auch „Das
Lied vom braven Mann“, „Der wilde Jäger“)
ist es zu verdanken, dass die deutsche Ballade den Rang einer
hohen Kunstform erreichte.
1774 heiratete er Dorette Leonhardt, unterhielt jedoch ein
leiden- schaftliches Verhältnis zu seiner Schwägerin
Auguste („Molly“). Diesen öffentlichen Skandal
verarbeitete er in „Beichte eines Mannes“.
1778 veröffentlichte er seine erste Gedichtsammlung, die
auch einige „Molly“-Lieder enthält.
Nach dem Tod seiner ersten Frau 1784, heiratet er schließlich
deren Schwester, die bereits ein Jahr später starb. 1790
heiratete er Elise Hahn, ließ sich jedoch nach zwei Jahren
unglücklicher Ehe wieder scheiden.
Noch in erster Ehe hatte er 1783 aufgrund der ständigen
Auseinandersetzungen mit seinen Vorgesetzten die Justizamtstelle
aufgegeben und hielt als Privatdozent Vorlesungen über Ästhetik,
deutsche Sprache und Literatur. Er widmete sich weiterhin Übersetzungen
aus der Englischen und Griechischen Sprache (Bearbeitung der
jambischen „Ilias“-Übertragung in Hexameter;
gemeinsam mit seinem Schüler August Wilhelm Schlegel William
Shakespeares „Sommernachtstraum“) und verfasste
weitere Balladen.
Gottfried August Bürger starb am 8. Juni 1794 in Göttingen.
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