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Hakan Nesser
 
 
 
  klassische autoren - conrad ferdinand meyer [ 1825 - 1898 ].


Geboren wurde der Schweizer Dichter in Zürich. Den damaligen Erwartungen der patrizischen Familientradition, nach der die Männer ein hohe Stellung im öffentlichen Leben anstreben, entspricht der junge Meyer nicht, denn er bricht seine Gymnasialbildung und das Jura- studium ab, nimmt lieber Malunterricht, widmet sich philologischen und historischen Studien und lässt sich besonders von der französischen Literatur beeinflussen.
Nachdem er sich zunehmend von der Außenwelt abkapselt, kommt er 1852 wegen akuter Depressionen in die Nervenheilanstalt nach Préfargier. 2 Jahre später kehrt Meyer wieder nach Zürich zurück und wird nun als deutsch-französischer Übersetzer tätig.
Den Tod der Mutter 1856 dürfte für ihn eine enorme Befreiung vom Erwartungsdruck bedeutet haben. Von nun an lebte er mit seiner jüngeren Schwester Betsy zusammen; sie reisen gemeinsam nach Paris (1857) und Italien (1858) – und schon bald kursieren Gerüchte um die „Geschwisterehe“.

1864 veröffentlicht er anonym „20 Balladen eines Schweizers“ und arbeitet 2 Jahre später an dem Roman „Jürg Jenatsch“. Vor allem die Versdichtung „Huttens letzte Tage“, die 1871 erscheint, macht Meyer schließlich auch im Bismarck-Reich bekannt.

Die Heirat mit Luise Ziegler 1875 beschleunigt die erhoffte gesellschaftliche Rehabilitierung; Meyer lässt sich als anerkannter Schriftsteller in Kilchberg bei Zürich nieder.

In rascher Folge erschienen seine historischen Novellen, von denen die meisten in J. Rodenbergs „Deutscher Rundschau“ veröffentlicht werden.

Seinen Ruhm als bedeutendster zeitgenössischer deutschsprachiger Lyriker begründet die Veröffentlichung seiner Sammlung „Gedichte“, die Natur- und Liebesverse, Huldigungen an große Meister und historische Balladen enthält (1882, letzter Band 1892).

Aufgrund von Wahnvorstellungen hat er sich 1892 in psychiatrische Behandlung begeben. Nach seiner Entlassung im darauf folgenden Jahr versuchte er sich weiter an seiner schriftstellerischen Arbeit, dessen Zugang ihm jedoch verwehrt blieb.

Meyer wird heute als einer der ersten lyrischen Symbolisten deutscher Sprache gesehen, der mit seinen Symbolgedichten mit vorwiegend historischen Inhalten eine eigene Form der Lyrik für sich entdeckt hat.


 
         
Conrad Ferdinand Meyer
 
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